Ein Zeitdokument …und jetzt auch digital!

Zum 150-jährigen Bestehen der GGBH wurde 1978 (!) ein Filmporträt realisiert, das nun von Esther Tscherrig von den Zürcher Oberländer Film- und Video-Amateuren digitalisiert und neu gestaltet wurde. Der Film blickt zurück in eine Zeit, die zwar bei Licht betrachtet noch gar nicht so lange vergangen ist, einem aber im Jetzt besehen wie ein Blick in eine andere Welt erscheint. Es wird berichtet vom Alt-Bundesrat Ernst Brugger, von seiner Festrede anno 1978, «eine Ansprache, die es allen verdeutlichte, dass man nicht alles vom Staat erwarten soll, sondern durch Selbsthilfe die kommenden Probleme meistern müsse.»

Es werden im Film aber vor allem die Unterfangen der GGBH vorgestellt. Es wird berichtet vom 1905 durch die GGBH finanzierten und erbauten Erholungsheim in Adetswil, wo sich tuberkulosegeplagte Kinder erholen konnten. Man erfährt von der Gründung der Sparkasse Bezirk Hinwil (heute Clientis), von der Ferienkolonie Türmlihaus in Trogen, gekauft und ausgebaut von der GGBH, für Kinder und Jugendliche zur Erholung. Der Film zeigt auch das 1938 eingeweihte, erste Bezirkskrankenauto, gestiftet von der GGBH, damit die Wege ins Spital kürzer und schneller wurden. Das besondere Augenmerk auf die Kinder unterstreicht auch das 1955 gebaute Ferienheim in Valbella/GR, das durch die GGBH geführt wurde. In den fünfziger Jahren des letzten Jahrhundert konnte auch das Fortbestehen der kleinen Bergschule in Orn/Unterbach durch die finanzielle Unterstützung der GGBH gesichert werden. Einige Filmsequenzen wurden gar von der Zürcher Oberländer Filmer-Legende Arthur Stocker aufgenommen.

Dies nur einige Highlights des unermüdlichen Engagements der GGBH – auch der Film selbst ist ein Zeitdokument von musealem Wert und erinnert daran, was Fernsehen in den späten Siebzigern noch war. Was aber wirklich überrascht: einige Themen und einige Sätze könnten durchaus auch von heute sein. Mit einem zeitgemässen Sprecher und unterlegten Bildern in High-Definition kann man auch heute noch sagen, «dass man nicht alles vom Staat erwarten soll» oder dass die kleine Bergschule mangels genügend Schüler schliessen muss.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine interessante Zeitreise zurück ins Heute.